Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband ADFC Oberberg e. V.

ADFC Oberberg auf den Spuren der Industriegeschichte

Die ADFC Ortsgruppe Marienheide führte unter Leitung des Ortsgruppensprechers und ADFC Tourguide Dirk Loh eine besondere Fahrradtour durch.

Treffpunkt war Oberwipper in der Gemeinde Marienheide. In Marienheide-Wipperfließ brachte Helmut Gebske am diesjährigen Mühlentag den Besuchern seine Wasserkraftanlage und deren Funktion näher. Leidenschaftlich erzählte er die Geschichte des Betriebes und fesselte seine Zuhörer mit interessanten Anekdoten und historischem Wissen zu vielen Details des Betriebes und des Umlandes. 

In der Stadtchronik findet der geneigte Leser im Jahr 1890 folgenden Eintrag: „In Marienheide gibt es 2 Industriebetriebe: Die Maschinenfabrik Gottlieb Lambach in Oberwipper, Hersteller von technischen Einrichtungen für Mühlen, und die Kunstwollspinnerei Ommer & Gebske in Wipperfließ (heute Helmut Gebske, Bandwirkerei)“. Über Jahrzehnte wurde in der Spinnerei produziert, bis ein weiteres Ereignis die Gesichte in Wipperfließ prägte,

Am 12.04.1945 setzte Otto Ommer seinen Betrieb in Wipperfließ in Brand und begeht Selbstmord, nachdem er seine Frau und seine Tochter erschossen hat. Sein Schwiegersohn erschießt seine schwangere Frau und sich selbst. Stunden zuvor waren Amerikaner in den Betrieb eingedrungen und hatten Ommer beschimpft und bedroht. Ommer und seine Familie waren zwar Mitglieder der NSDAP, galten aber nur als Mitläufer, die sich nichts zu Schulden kommen ließen. So ist bekannt, daß ihre russischen Zwangsarbeiter gut untergebracht waren und ihre Versorgung vorbildlich war. Sie waren so gut behandelt worden, daß sie sich weigerten, den Betrieb zu plündern, als die Amerikaner sie dazu aufforderten. Deshalb ist die Tat bis heute ein Rätsel. So steht es in der Stadtchronik Marienheide.

Wie es nach dem Brandt mit der Geschichte der Familie und des Betriebes weiter ging, können die Leser diese Artikels am besten selbst erfahren, da ein Besuch bei Familie Gebske immer eine Reise wert ist.    

Im Anschluss an diese sehr interessante Betriebsführung fuhr die Gruppe durch das Quellgebiet der Wupper. Je nach Jahreszeit und Witterung treten 27 bis 37 Quellen zu tage und fließen zur Wipper zusammen, bis in Wipperfürth das Flüsschen seinen Namen zur Wupper wechselt.

Die Tour war ein schöner Beginn des Stadradelns im Oberbergischen Kreis. Gestärkt durch Kaffee und sehr leckerem Kuchen bei Familie Gebske wurde diese gemeinsame Tour beendet und die Teilnehmer freuen sich auf weitere informative Touren im schönen Oberberg.

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