Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Oberberg e. V.

Frau auf geschütztem Radfahrstreifen

Frau auf geschütztem Radfahrstreifen © ADFC / Krone

Fahrradklimatest: Hückeswagen steigert sich deutlich

Der Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) gilt als eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit der Radfahrer weltweit. Er wird vom ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt.

RHEINISCHE POST von Joachim Rüttgen

HÜCKESWAGEN - Das Bergische erfreut sich auch bei Radfahrern immer größerer Beliebtheit. Vor allem die ehemaligen Bahntrassen bieten eine gute Möglichkeit, auch längere Distanzen gerne auch per E-Bike problemlos zu überwinden.Wie aber sehen die Radfahrer selber die Situation im Bergischen und speziell in Hückeswagen? Sind sie zufrieden mit den Gegebenheiten? Gibt es Kritik? Wünsche? Verbesserungsvorschläge?

Dafür ist der Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ein wichtiger Hinweisgeber. Der Test gilt als eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit der Radfahrer weltweit. Er wird vom ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2024 zum elften Mal statt. 213.000 Radfahrer stimmten bei diesem Durchgang ab – 21 Prozent davon ADFC-Mitglieder. 1047 Städte kamen in die Wertung. Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und wie man das Miteinander im Verkehr empfindet.

Erfreulich: Hückeswagen schneidet bei den Bewertungen deutlich besser ab als vor zwei Jahren und kommt auf eine Gesamtnote aller abgebenen Bewertungen von 3,32 – nach 3,64 in 2022. Die Schloss-Stadt liegt damit auf Platz 37 unter 423 Städten unter 20.000 Einwohnern. Zum Vergleich: Unter 429 Städten zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern landet Radevormwald nur auf Platz 329 mit einer Note von 4,20 (nach 4,16 in 2022). Noch schlechter schneidet die Kreisstadt Gummersbach ab: Sie landet unter 113 Städten mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern auf Platz 102 mit einer Note von 4,42 (immerhin eine leichte Verbesserung nach 4,48 in 2022).

„Aus Sicht des ADFC Hückeswagen sind die Ergebnisse für die Schloss-Stadt ein kleiner Fortschritt und Auftrag für die nächsten Jahre an der Verbesserung der Fahrradinfrastruktur zu arbeiten“, betont Alfons Herweg vom hiesigen ADFC. Es gebe Verbesserungen in der Infrastruktur, Radfahrer würden bei Planungen mitgedacht – so zum Beispiel die Überquerung hinter dem Bergischen Kreisel in Höhe Aldi oder die Fahrradsicherheitstrennstreifen an der Peterstraße. Die Radverbindungen in die Nachbarstädte Wipperfürth, Wermelskirchen und Radevormwald seien gut und mit E-Bike auch gut zu bewältigen.

„Im innerstädtischen Bereich sind viele Einbahnstraßen seit Jahren auch gegenläufig zu befahren, das macht viele Wege für Radfahrer einfacher und schneller“, meint Herweg. Es gebe aber noch viel zu tun, die Verbindungen beispielweise von Wiehagen in die Innenstadt durch das Nadelöhr Bachstraße bleibe eine Aufgabe. Ebenso viele andere Wege aus den einzelnen Wohngebieten in die Stadt, zu Sporthallen und kulturellen Einrichtungen.

„Es ist die Unsicherheit vieler Radfahrer, die sie hindert, aufs Rad zu steigen, um neben Freizeittouren zum Beispiel auch zum Einkaufen zu fahren. Auf einer Trasse fühlt man sich sicher, fährt getrennt von Pkw und Lkw. Auf Straßen ist man mit diesen ständig konfrontiert, viele Menschen verunsichert das“, betont Herweg.

Für die Zukunft sollten innerstädtische Wege gefunden werden, auf der Radfahrer sicher unterwegs seien oder Fahrradstraßen eingerichtet werden, auf denen Radler werde sich an der Ausarbeitung des städtischen Mobilitätskonzeptes weiter beteiligen. „Dieses wird Grundlage für weitere Planungen der örtlichen und überörtlichen Mobilität sein und den Radverkehr mit einbeziehen“, erklärt Herweg.


https://oberberg.adfc.de/pressemitteilung/fahrradklimatest-hueckeswagen-steigert-sich-deutlich

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